EMDR Therapie und Externialisierung

In der Psychologie wird Externalisierung als die Verlagerung „innerer Einstellungen nach außen“ bezeichnet.

Bildlich gesprochen stellt Externalisierung eine Brücke von der Innen- zur Außenwelt dar.

Durch eine Externalisierung sieht der Mensch oft die Möglichkeit, sich wieder in seiner ganzen Persönlichkeit positiv wahrzunehmen, denn das belastende Problem wird quasi aus dem Selbst herausgezogen. Bei der Externalisierung als Abwehrmechanismus werden negative Selbstanteile wie etwa Aggressionen zuerst vom Ich abgespalten und dann auf ein Gegenüber projiziert.

Auf Wunsch des Patienten kann nach Ende einer Sitzung das erlangte Lösungsmodell durch physisches Schaffen visualisiert werden.

 

Einige Beispiele:

                     

EMDR

EMDR ( Eye Movement Desensitization and Reprocessing), bedeutet  Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung .

Diese Psychotherapieform zur Behandlung von Traumafolgestörungen entwickelte Dr. Francine Shapiro (USA)  Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Wie funktioniert die EMDR Methode?

EMDR wirkt auf die neuronalen Bahnen im Gehirn. Es werden beide Hirnhälften durch bilaterale Stimulation in Bezug auf ein traumatisches Ereignis aktiviert und synchronisiert. Solch negative Erfahrungen sind im Gehirn in blockierten bzw. unvollständig integrierten Erinnerungsnetzwerken verankert.

Wie fühlt sich EMDR an?

Nach einer  EMDR-Behandlung erleben die meisten  Menschen eine entlastende Veränderung der Erinnerung. Die  körperliche Erregung ist deutlich reduziert und negative Gedanken können neu und positiver umformuliert werden. Zuvor belastende Erinnerungen werden als unproblematisch erlebt.

Vorteile von EMDR

Im Vergleich zu anderen Psychotherapieformen ist EMDR bei posttraumatischen Behandlungsstörungen kürzer und  weniger belastend. Im Durchschnitt benötigt die EMDR-Therapie 40 Prozent weniger Behandlungsstunden als andere verwendete Verfahren.

Wann kann EMDR helfen?

Der bekannteste  Grund für die Anwendung dieser Therapie sind posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Es können auch andere Formen von psychischen Traumatisierungen mit EMDR behandelt werden:  Chronifizierte Traumafolgestörungen und Störungsbilder nach belastenden Lebenserfahrungen  sprechen ebenfalls gut auf eine Behandlung mit dieser Methode an.

Phantomschmerzen:

Durch das Ansprechen des  Schmerzgedächtnisses werden  bei mehr als 50 Prozent der Betroffenen deutliche Verbesserungen, bis hin zum völligen Verschwinden  der Schmerzen erreicht.

Alkoholabhängigkeit

Insbesondere das Verlangen (Craving)  wird nach wenigen EMDR-Sitzungen reduziert und es werden deutlich weniger Rückfälle beobachtet, da durch EMDR das  Suchtgedächtnis angesprochen wird.

Weitere Anwendungsgebiete bei denen eine EMDR – Therapie sehr hilfreich sein kann:

Anpassungsstörungen

Trauer nach Verlusterlebnissen

depressive Belastungsreaktionen

Angststörungen und Phobien

belastungsbedingte Verhaltensstörungen insbesondere bei Kindern

Traumafolgestörungen nach schweren Belastungen in der Kindheit